Der Beitrag der „Spanischen Studenten“ zur Popularisierung der Mandoline

Der Beitrag der „Spanischen Studenten“ zur Popularisierung der Mandoline[1] (Franz Fellner)

Die Mandoline, die Ende des 18. Jahrhunderts zu einem regelrechten Modeinstrument avanciert war, was sich in ihrer Verwendung in Opern Mozarts, Salieris, Cimarosas, Solers, Grétrys und Paisiellos reflektiert, geriet nach der Periode „reisender Virtuosen“ (Vimercati, Bortolazzi und Vailati) bis zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts derartig in Vergessenheit, dass Hector Berlioz in seiner Instrumentationslehre deren völliges Verschwinden von den Bühnen selbst renommierter Opernhäuser heftig beklagte.[2]

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Musikrecherche im Internet

von Mag. Franz Fellner

aus: VAMÖ-Nachrichten, 2013 (68. Jg.), Heft 4

Der folgende Fachartikel beschäftigt sich mit den vielfältigen Möglichkeiten, mithilfe des Internets nach musikalischen Informationen, wie z.B. biographischen Daten, Werken, Musikhandschriften, Fachbeiträgen etc. zu suchen. Auch wer Noten sucht, wird hier öfter als erwartet fündig. Es sollen im vorliegenden Beitrag also einige grundlegende Recherchetipps und Anleitungen zum eigenständigen Weitersuchen gegeben werden.

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Christophoro-Orminia-Lautensp

Sechs Jahrhunderte Mandolinenmusik  

von Franz Fellner

 1. Formen der Mandoline:

Vorformen der Mandoline stammen, wie alle lautenähnlichen Instrumente, aus dem Orient. Das Wort Laute kommt vom arabischen „Al-Ud“, was soviel bedeutet wie „das Holz“. Frühe mandolinenähnliche Instrumente waren: Quintern(e) oder Mandora (vgl. Virdung 1511, Agricola 1529), Mandörgen oder Mandörchen (vgl. Praetorius 1619). Mandora (griechisch, spanisch: bandurria) kommt etymologische  vom persischen „pandsch-târ“, was „5 Saiten“ bedeutet, worauf auch die Bezeichnung „Quinterne“ hinweist, obwohl die Quinterne bei Prätorius mit vier, bei Virdung mit elf Saiten abgebildet ist. Auch im Wort Gitarre steckt das persische bzw. Sanskrit-Wort für „Saite“ („tar“).Die Silbe „tar“ finden wir auch beim indischen Instrument Sitar (=“drei Saiten“). Als Vorform der modernen spanischen, portugiesischen und deutschen Flachmandoline (mit Zargen und relativ flachem Rücken) kann das „Cithrinchen“ die fünfchörige englische Diskantcister angesehen werden (vgl. „Klein Englisch Zitterlein“: Praetorius 1616). Die Bassform der Cister wurde in England als Pandora bezeichnet. (vgl. oben „pandsch-târ“). In Deutschland finden wir das ebenfalls fünfchörige „Hamburger Citringen“ (oder Zithrinchen; ab 1676). Gemischte Zupfinstrumenten-Besetzungen waren zu jener Zeit in England, aber auch in Spanien sehr populär.

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